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Stadtrundgang

 

Das Rathaus

1. Das Rathaus

Mitten auf dem Marktplatz stehend, Blickrichtung Süd, betrachtet man das zweitälteste und wohl schönste Rathaus Brandenburgs. Seine Geschichte beginnt 1285, als der Erzbischof Ernst von Magdeburg der Stadt eine Fläche am Marktplatz zum Bau eines Rathauses schenkte.

 

Fürstenzimmer im Rathaus Jüterbog

1.1. Das Fürstenzimmer

Im Obergeschoss des Rathauses befindet sich das Fürstenzimmer, das heute das Dienstzimmer des Bürgermeisters ist. Es besitzt ein aus Sandstein bestehendes Zellengewölbe (auch Sternengewölbe genannt). Seine Decke wird von einer gedrehten Sandsteinsäule getragen.

 

Fresko im Fürstenzimmer

1.2. Das Fresko im Fürstenzimmer

Bei Restaurationsarbeiten 1992 wurde im Fürstenzimmer des Rathauses ein Fresko gefunden, das aus der Zeit 1530 stammt und in der Cranach-Schule Wittenberg angefertigt wurde. Dort ist die Gegenüberstellung zwischen dem Alten und dem Neuen Testamant dargestellt.

 

Sitzungssaal im Rathaus

1.3. Der Sitzungssaal

1477 wurde begonnen vor dem Rathaus eine offene Gerichtslaube zu errichten. Hier wurde für jedermann erlebbar Gericht gehalten. 1493 bekam die Gerichtslaube ein Obergeschoss, dessen Balkendecke im heutigen Sitzungssaal noch original erhalten ist. Sie wurde 1928 ausgemalt.

 

Mittelstraße

2. Die Nikolaikirchstraße

Die Nikolaikirchstraße verbindet den Markt mit dem mächtigsten Gebäude der Stadt, der Nikolaikirche. Die Straße ist noch von Fachwerkhäusern aus dem 17. bis 19. Jahrhundert geprägt. Der Weg führt vorbei am "Rothem Meer", einer kleinen Gasse, deren Name an ein Massaker aus dem 30-jährigen Krieg erinnert.

 

 

Nikolaikirche (1)

3. Die Nikolaikirche

Die Nikolaikirche, ein dreischiffiger gotischer Bau, wurde zwischen dem 13. und 16. Jahrhundert errichtet. 1307 wurde die Kirche erstmalig erwähnt. Thomas Müntzer war hier kurzfristig Prediger. Von der Turmhöhe genießt man einen unbeschreibbaren Rundblick über die Stadt. Warum die Türme zwei unterschiedliche Spitzen haben, sollten Sie bei einem Besuch in Erfahrung bringen. Die Größe der Kirche und die prächtige Ausmalung sind eindrucksvolles Zeugnis des damaligen Wohlstandes der Stadt.

 

Neumarkttor

4. Das Neumarkttor

Etwa 100 m östlich der Nikolaikirche, entlang der Großen Straße, erblickt man einen der vielen erhaltenen und restaurierten Wehrtürme, der den Namen "Eierturm" trägt. Seinen Namen hat er nicht wie vermutet, weil man von hier mittels gezielter Eierwürfe potentielle Eroberer abwehren wollte, sein Grundriss ist "Ei"-förmig. Einige Meter weiter steht das Neumarkttor, das östliche der einstigen Zuwege in diese Stadt.
 
Zurück geht es über den Nikolaikirchplatz durch die Kleine Kirchgasse zum Abtshof.

 

 

Abtshof

5. Der Abtshof

Durch die Kleine Kirchgasse gelangt man zum Abtshof. Der spätgotische Backsteinbau von ca. 1480 diente einst dem nahen Kloster Zinna als Stadtresidenz.
Bis zur Eröffnung des Kuturquartier Mönchenkloster war hier das Regionalmuseum des Niederen Fläming mit sehenswerten Exponaten zur Stadt- und Regionalgeschichte untergebracht.

 

Zinnaer Tor

6. Das Zinnaer Tor

Nach einigen Metern Richtung Markt sieht man die Türme des Zinnaer Tors. Es ist das einzig erhaltene Innentor der einstigen Doppeltoranlagen. Entlang der ehemaligen Stadtmauer geht es zum Wursthof, einer Gasse, in der die Fleischhauer einst ihr Gewerbe hatten. Die Klostergasse verbindet den Wursthof und das Areal der Mönchenkirche mit dem ehemaligen Franziskanerkloster erbaut ab 1480.

 

Kulturquartier Mönchenkloster

7. Das Mönchenkloster

An die Kirche des Mönchenklosters wurde ein dreiachsiges Gebäude, in dem sich die Bibliothek und die Sakristei befanden, angebaut. Beide haben Kreuzrippengewölbe und sind heute Veranstaltungsräume. Der nach Norden anschließende Teil enthielt den Speisesaal und im Obergeschoss die Mönchzellen. Die Mönchenkirche, 1480 bis 1510 gebaut, war die Klosterkirche der Franziskanermönche.

 

 

Schieferturm

8. Stadtmauer & Schieferturm

Überquert man den Mönchenkirchplatz und folgt der Mönchenstraße in westlicher Richtung bis zu einem schmalen Durchlass, so sieht man rechts Teile der Stadtmauer und einen schiefen Mauerturm. Die Tür des Turmes zeigt die ursprüngliche Höhe der Stadtmauer. Von hier sieht man bereits den Staffelgiebel des ehemaligen Zisterzienserklosters.

 

Liebfrauenkirche und Wichmann

9. Liebfrauenkirche

Links am Gebäude des Landratsamtes vorbei, das der Herzog Johann Georg von Sachsen-Weißenfels 1699 aus den Resten der Burg auf dem Damm baute, gelangt man zur Liebfrauenkirche. Hier befindet man sich auf dem ältesten besiedelten Teil der Stadt. 1161 errichtete Erzbischhof Wichmann von Magdeburg eine Kapelle und holte Prämonstratensermönche aus dem Kloster Gottesgnade aus Calbe an der Saale. Ihnen übergab er die inzwischen errichtete Backsteinbasilika, die 1174 mit der Verleihung des Stadtrechts an Jüterbog geweiht wurde. Auf dem Friedhof der Kirche ist es seit alter Zeit unheimlich. Was die Legende von der weißen Frau erzählt, sollten Sie bei einem Besuch ergründen.

 

Dammtor

10. Dammtor

Zurück Richtung Zentrum durchquert man das Dammtor. Gemäß der alten Straßenführung nach Osten, Norden und Westen wurden die Stadttore errichtet. An allen Dreien hängt eine Tafel mit einer Keule und dem Spruch: "Wer seinen Kindern gibt das Brot und leidet nachmals selber Noth, den schlage man mit der Keule todt".

Die mächtigen Türme der ehemaligen Innentoranlage sind beliebtes Fotomotiv für Jüterbogs Besucher. Die Holzfigur am Fuße des Südturms erinnert an Tetzel und seine Ablassbriefe vor der Reformation.

 

Heilig Geist Platz

11. Heilig-Geist-Platz

Hinter dem Dammtor steht auf dem etwas südlich gelegenen Heilig-Geist-Platz eine Luthereiche von 1883. Darunter befindet sich der Gedenkstein für den lutherischen Prediger Thomas Schneidewein, der der brandenburgischen Kurfürstin zur Flucht nach Sachsen verhalf, und kurz darauf von Brandenburgern entführt und eingekerkert wurde. Folgt man der Pferdestraße, einer belebten Einkaufsstraße, sieht man von weitem wieder die Kirchtürme von St. Nikolai. Die Straße wird gesäumt von Fachwerkhäusern des 18. und 19. Jahrhunderts. Am Haus Nr. 41 ist ein Gedenkstein an den Fürstentag 1611 mit dem sächsischen Wappen zu sehen. Wahrscheinlich verdiente ein Jüterboger Bürger damals gut als Quartiergeber.

 

Pferdestraße

12. Pferdestraße

Nach etwa 100 Metern biegt man links am "Blumenberg-Haus" wieder Richtung Markt. Lassen Sie sich von den netten Sprüchen an der Giebelwand bezaubern. Zuvor tangiert man die Rückseite des Rathauses mit der Töpfergasse 1, dem einstigen Bauamt der Stadt. Nehmen Sie Platz in einem der vielen Gasthäuser am Markt, und lassen Sie Ihre Eindrücke bei einer Tasse Kaffee Revue passieren. Ein Souvenir von Jüterbog finden Sie in der Stadtinformation im Mönchenkloster nur wenige Schritte vom Markt entfernt.

 

 

Zur Orientierung finden Sie die Route auch auf Google Maps.